Eine detailliertere Dechiffrierung der
Konstruktionskriterien von Hans Floreys Komposition erlaubt die vom Nomos Institut herausgegebene Schriftenreihe,
die sich Floreys Inhalten widmet.
Darin artikuliert der Künstler, dass sein Arbeiten
die polare Struktur der zyklisch-seriellen Kanonformen mittels Zahl, Farbe und
Klang vermitteln. Floreys Gesamtkunstwert, sowie der Zielsetzung des Institutes
für ganzheitlich-harmonikale Strukturformen, ist das Realisieren des an Kreis
und Kugel orientierten inneren Aufbaues mathematisch-logischer Formprinzipen inhärent.
Allen von Florey zum Ausdruck dessen gewählten Strukturformen liegt dasselbe
Gesetz zugrunde, das von ihm formulierte ganzheitlich-harmonikale
Gesetz. Dieses beinhaltet das auf Kreis und Kugel bezogene Übereinstimmen der
polaren, jeweils auch zu Gänze umkehrbaren Urteile des Menschen in Hinsicht auf
gleich und ungleich. Folglich fordert das Gesetz eine polare Struktur bei
sämtlichen zyklisch-seriellen Formen.[1]
Den zentralen Begriff der Polarität definiert
Florey in Formen der Anschauung, der Erkenntnis
und Orientierung sowie Formen ganzheitlich-harmonikaler Struktur:
„Polarität, verstanden als kosmisches Gesetzt des
Kräfteausgleichs, ist die Basisform der Anschauung, der Erkenntnis und Orientierung,
wie auch die Basisform jedes zyklisch-seriellen Kanons, bzw. jeder
ganzheitlich-harmonikalen Struktur. Aus kreisorientierter Sicht bedeutet ein polares
(komplementäres) Verhältnis das Gegenüber nicht nur von zwei Punkten, sondern
auch von zwei Punktgruppen, die sich zu Kreis- oder Kugle-repräsentierenden
Formen ergänzen (Tropengesetz).“[2]
Hans Florey gibt zu bedenken, dass die Beschäftigung
mit zyklisch-seriellen Kanonformen nicht nur Bedeutung für neue Aspekte künstlerischen
Gestaltens oder für das Verstehen der uralten Tradition
ganzheitlich-harmonikalen Denkens und Kunstschaffens habe, sondern allgemein
erzieherischen Wert für ein Handeln aus dem Überblick, für ein Bilden gerechter
Ordnungen zugunsten einer weltumfassenden Völkerverständigung ohne Krieg
offeriere. Die Erkenntnis und Veranschaulichung des ganzheitlich-harmonikalen
Gesetzes ermögliche ein Bewusstwerden des Veränderlichen, verstanden als Symbol
des Lebens, als Ursprung aller Erscheinungsform.[3]
[1] Hans
Florey, Die theoretischen Grundlagen für
ein ganzheitlich-harmonikales Orientiern und Gestalten, veranschaulicht durch
eigene Texte, Modelle, Bilder, Objekte und Partituren, Graz 2001, S.5.
[2]
Hans Florey, Formen der Anschauung, der Erkenntnis und
Orientierung sowie Formen ganzheitlich-harmonikaler Struktur, Graz
2001, S. 5.
[3]
Hans
Florey, Die theoretischen Grundlagen für
ein ganzheitlich-harmonikales Orientiern und Gestalten, veranschaulicht durch
eigene Texte, Modelle, Bilder, Objekte und Partituren, Graz 2001, S.5.
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