Sunday, 25 March 2018


Eine detailliertere Dechiffrierung der Konstruktionskriterien von Hans Floreys Komposition erlaubt die vom Nomos Institut herausgegebene Schriftenreihe, die sich Floreys Inhalten widmet.
Darin artikuliert der Künstler, dass sein Arbeiten die polare Struktur der zyklisch-seriellen Kanonformen mittels Zahl, Farbe und Klang vermitteln. Floreys Gesamtkunstwert, sowie der Zielsetzung des Institutes für ganzheitlich-harmonikale Strukturformen, ist das Realisieren des an Kreis und Kugel orientierten inneren Aufbaues mathematisch-logischer Formprinzipen inhärent. Allen von Florey zum Ausdruck dessen gewählten Strukturformen liegt dasselbe Gesetz zugrunde, das von ihm formulierte ganzheitlich-harmonikale Gesetz. Dieses beinhaltet das auf Kreis und Kugel bezogene Übereinstimmen der polaren, jeweils auch zu Gänze umkehrbaren Urteile des Menschen in Hinsicht auf gleich und ungleich. Folglich fordert das Gesetz eine polare Struktur bei sämtlichen zyklisch-seriellen Formen.[1]
Den zentralen Begriff der Polarität definiert Florey in Formen der Anschauung, der Erkenntnis und Orientierung sowie Formen ganzheitlich-harmonikaler Struktur:
„Polarität, verstanden als kosmisches Gesetzt des Kräfteausgleichs, ist die Basisform der Anschauung, der Erkenntnis und Orientierung, wie auch die Basisform jedes zyklisch-seriellen Kanons, bzw. jeder ganzheitlich-harmonikalen Struktur. Aus kreisorientierter Sicht bedeutet ein polares (komplementäres) Verhältnis das Gegenüber nicht nur von zwei Punkten, sondern auch von zwei Punktgruppen, die sich zu Kreis- oder Kugle-repräsentierenden Formen ergänzen (Tropengesetz).“[2]
Hans Florey gibt zu bedenken, dass die Beschäftigung mit zyklisch-seriellen Kanonformen nicht nur Bedeutung für neue Aspekte künstlerischen Gestaltens oder für das Verstehen der uralten Tradition ganzheitlich-harmonikalen Denkens und Kunstschaffens habe, sondern allgemein erzieherischen Wert für ein Handeln aus dem Überblick, für ein Bilden gerechter Ordnungen zugunsten einer weltumfassenden Völkerverständigung ohne Krieg offeriere. Die Erkenntnis und Veranschaulichung des ganzheitlich-harmonikalen Gesetzes ermögliche ein Bewusstwerden des Veränderlichen, verstanden als Symbol des Lebens, als Ursprung aller Erscheinungsform.[3]


[1] Hans Florey, Die theoretischen Grundlagen für ein ganzheitlich-harmonikales Orientiern und Gestalten, veranschaulicht durch eigene Texte, Modelle, Bilder, Objekte und Partituren, Graz 2001, S.5.
[2] Hans Florey, Formen der Anschauung, der Erkenntnis und Orientierung sowie Formen ganzheitlich-harmonikaler Struktur, Graz 2001, S. 5.
[3] Hans Florey, Die theoretischen Grundlagen für ein ganzheitlich-harmonikales Orientiern und Gestalten, veranschaulicht durch eigene Texte, Modelle, Bilder, Objekte und Partituren, Graz 2001, S.5.


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